ERNÄHRUNGS TEIL 1 – ERNÄHRUNGSTRENDS

Unsere Referentin

Frau Carina Blasi

2020 schloss Carina Blasi ihr Masterstudium an der Universität Bonn, im Fach Humanernährung mit Ihren persönlichen Schwerpunkten Ernährungsmedizin und Darmgesundheit, ab. Schon während ihres Studiums absolvierte sie Praktika in der Ernährungsberatung und -therapie und arbeitete anschließend in diesem Bereich. Ihr Interesse für Mikronährstoffe wurde 2018 im Rahmen ihres Praktikums bei der MensSana AG geweckt und so wurde Sie schließlich 2021 dort ein Teil der Medizinisch Wissenschaftlichen Abteilung. Ihre Leidenschaft der Wissensvermittlung entdeckte Sie bereits während ihrer Schulzeit.

Handout zum Seminar

Frage: Sonnenblumenöl oder Rapsöl?

Wichtigste Fettsäuren von Raps- und Sonnenblumenöl:

Ölsäure: Rapsöl enthält 70%, Sonnenblumenöl nur 27%. Ölsäure ist eine der wichtigsten ungesättigten Fettsäuren. Sie ist wenig oxidationsempfindlich (also stabil), wichtig für Herz-Kreislauf- und Gefäßgesundheit. (Vergleich: auch Olivenöl enthält viel Ölsäure).

Linolsäure: Rapsöl 20%, Sonnenblumenöl 48-74%. Linolsäure gehört (genau wie die im Seminar angesprochene Arachidonsäure) zu den Omega-6-Fettsäuren. Sie vermitteln die Produktion entzündungsfördernder Stoffe (Eicosanoide) und können Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Kompetitiv dazu wirkt Omega Eicosapenatensäure (Omega EPA) entzündungshemmend.

Alpha-Linolensäure: Rapsöl 5-16%, Sonnenblumenöl nur geringe Mengen. Alpha-Linolensäure ist eine wichtige Omega-3 Fettsäure. Omega-3 Fettsäuren sind u.a. wichtig für die Herz-Kreislauf- und Gefäßgesundheit.

Gesättigte Fettsäuren gesamt: Rapsöl 6%, Sonnenblumenöl 13%. Unser Körper braucht auch gesättigte Fettsäuren. Diese sollten aber mit den ungesättigten in einem guten Gleichgewicht stehen. Tendenziell befinden sich in einer typischen, westlichen Ernährung zu viele gesättigte Fettsäuren. Das resultierende Fettsäureungleichgewicht kann zu Fettstoffwechselstörungen, Gefäßerkrankungen führen.

Praktischer Einsatz:

Rapsöl hat eine gute Haltbarkeit, auch in durchsichtigen (geschlossenen) Flaschen (bei Raumtemperatur) sind die Fettsäuren relativ stabil. Der Rauchpunkt liegt deutlich höher als beim Olivenöl. Daher kann man es gut zum Dünsten bei niedrigen bis mittleren Temperaturen verwenden, ohne, dass der Bratvorgang den Fettsäuren zerstört.

Sonnenblumenöl hat einen hohen Rauchpunkt und eignet sich daher gut, um bei hohen Temperaturen scharf anzubraten. Dafür ist es weniger Oxidationsstabil als Rapsöl: Sonnenblumenöl wird schneller ranzig. Der Rauchpunkt gibt die Temperatur an, bei der das Öl anfängt zu rauchen. Dann können schädliche Stoffe freigesetzt werden. Unter anderem werden die ungesättigten Fettsäuren zerstört.

 Literatur: Grundlagen der Lebensmittellehre / Wisker, Bergmann, Schmelzer, Treuter, Rimbach / Behr`s Verlag